FAQ – Fragen & Antworten zur Galactose und Progalin

In dem Sonderbereich-Galactose unserer Webseite behandeln wir die Galactose an sich und die Wirkungsweise auf den Körper.

Bei der Herstellung von Galactose gibt es verschiedene Möglichkeiten: Sie kann durch chemische, enzymatische oder physikalische Verfahren erfolgen. Dabei wird der Milchzucker (das Disaccharid Laktose) aus Milchprodukten (z. B. Molke) in seine Bestandteile Glukose und Galactose aufgespalten. Auch eine Gewinnung aus pflanzlichen Quellen (Hülsenfrüchten, Lärche) ist möglich, aber aufgrund der in diesen Ausgangsprodukten enthaltenen Galactose-Anteile ungleich teurer. Die verschiedenen Verfahren bieten allerdings zum Teil erhebliche Nachteile; so kann es bei der im chemischen Trennungsverfahren verwendeten Säurehydrolyse zu teilweise erheblichen Verunreinigungen mit Schadstoffen wie zum Beispiel Schwermetallen kommen. Auch die enzymatische Trennung mithilfe von gentechnologisch gewonnener Lactase (laktosespaltendes Enzym) birgt Risiken, da es dabei zu Verunreinigungen der Galactose mit gentechnologisch gewonnenen Proteinen oder Proteinfragmenten kommen kann. Als sicherstes Verfahren präsentiert sich die physikalische Aufspaltung der Laktose durch hohen Druck, da dabei weder das Ausgangsprodukt noch die gewonnene Galactose in Berührung mit unerwünschten Substanzen kommen. So können Verunreinigungen verhindert werden. Am Ende des Prozesses steht dann ein hochreines und somit für den Verzehr sicheres Endprodukt. Unter dem Menüpunkt Bezugsquellen finden Sie Kontaktdaten, anhand derer Sie hochreine D(+)Galactose bestellen können.

Ja, auch und gerade für Menschen mit einer Laktose-Intoleranz ist Galactose zum Verzehr geeignet. Bei Menschen, die unter dieser Stoffwechselstörung leiden, arbeitet das Enzym Lactase, welches im normal funktionierenden Körper Laktose in die Bestandteile Galactose und Glukose aufspaltet, fehlerhaft oder gar nicht mehr. So kann die in der Nahrung enthaltene Galactose nicht ohne Weiteres aufgenommen werden. Um nun die physiologischen Vorteile der Galactose nutzen zu können, stellt die Zuführung hochreiner Galactose eine effektive Alternative dar, da hierbei die enzymatische Verstoffwechslung durch die Lactase umgangen wird und dem Körper so Galactose direkt und ohne Umwege zur Verfügung steht. Die in weiten Teilen der Welt verbreitete Milchunverträglichkeit darf dabei nicht mit der um einiges kritischeren Galaktosämie verwechselt werden. Bei dieser angeborenen Stoffwechselstörung kann der Körper Galactose nicht verarbeiten, wohingegen bei der Laktose-Intoleranz nicht die Galactose, sondern die nicht ausreichend abgebaute Laktose zum Problem wird. So wird bei der Milchunverträglichkeit vermindert Galactose freigesetzt, sodass diese Krankheit als genauer Gegensatz zur Galaktosämie angesehen werden kann. Die in hohen Konzentrationen schädlichen Substanzen Galactose-1-Phosphat und Galaktitol, die bei der Galaktosämie zu schwerwiegenden pathologischen Degenerationen führen (Erblindung, Wachstumsstörungen, Unfruchtbarkeit), treten bei einer Milchunverträglichkeit nicht auf.

Bei der Galaktosämie handelt es sich um einen schweren genetischen Defekt, der in den westlichen Ländern in der Regel in den ersten Tagen nach der Geburt festgestellt wird. Dabei wird das Blut des Säuglings speziell auf diese Erbkrankheit untersucht. Da die Galaktosämie mit erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen einhergeht, kann man davon ausgehen, dass diese Krankheit spätestens im Kindesalter diagnostiziert worden wäre, würde man darunter leiden. Für einen hundertprozentigen Ausschluss sollte man aber in jedem Fall einen Arzt konsultieren.

Nein, bei Galactose handelt es sich um ein Lebensmittel, das in natürlicher Form in verschiedenen Nahrungsmitteln enthalten ist (vor allem in Milchprodukten, in geringeren Mengen aber auch in Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse). Galactose ist somit frei verkäuflich und nicht verschreibungspflichtig. Darüber hinaus ist Galactose als ein essenzieller physiologischer Zucker ein nicht ersetzbarer Grundbaustein des Lebens (z. B. in der Glycocalix, einem Bestandteil jeder menschlichen Zelle)

Beim Verzehr von hochreiner D(+)Galactose sind bei Menschen, die nicht unter der Stoffwechselstörung Galaktosämie leiden, so gut wie keine Nebenwirkungen bekannt. Lediglich in sehr hoher Dosierung kann Galactose eine abführende Wirkung haben.

Nein, hierbei handelt es sich um eine undifferenzierte und schlichtweg falsche Darstellung. Bei zum Teil stark subjektiv getrübten Artikeln im Internet wird oft alles verteufelt, was im Zusammenhang mit Milchprodukten steht. Dabei werden in einem Rundumschlag von den Produktionsverhältnissen der Milchwirtschaft über die Milchunverträglichkeit bis hin zur Galaktosämie die verschiedensten Themenbereiche vermischt und als Ganzes negativ gewertet. Wahr ist, dass in verschiedenen Studien ein Zusammenhang zwischen dem Milchkonsum in den westlichen Industrienationen und einem vermehrten Auftreten von Zivilisationskrankheiten wie koronaren Herzerkrankungen, Diabetes mellitus, Krebs oder Akne vermutet wird. In keiner dieser Studien wird allerdings Galactose als Problem genannt. Vielmehr werden verschiedene Hormone in der Kuhmilch als Ursache für etwaige pathologische Zusammenhänge ausgemacht. Ganz im Gegenteil werden auf den erwähnten einschlägigen Internetseiten vielmehr die physiologisch essenzielle Rolle der Galactose und die Vorteile einer Galactose-Gabe bei Menschen mit einer Laktose-Intoleranz gänzlich verschwiegen. Stattdessen wird Galactose als inhärent schädlicher Bestandteil von Kuhmilch dargestellt, der eine giftige Wirkung auf den menschlichen Organismus habe – eine Sichtweise, die biologisch und biochemisch in keiner Weise haltbar ist.

Nein. Zwar haben zwei Studien einen Zusammenhang vom Auftreten von Eierstockkrebs und Galactose beschrieben, dieser wurde aber in diversen Folgestudien widerlegt. In Zellkulturversuchen wurde hinzu das genaue Gegenteil gezeigt; dort stellte sich heraus, dass Galactose eine tumorhemmende Wirkung aufweist. Als natürlicher Stoff, der vom gesunden Körper auch selbst produziert wird und zum Überleben unerlässlich ist, kann Galactose kein kanzerogener Effekt nachgewiesen werden.

Die Wissenschaft kennt Galactose als Schwesternzucker von Glukose schon seit langem. Auch eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus (z. B. bei Menschen mit Leberkarzinom) konnte bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachgewiesen werden. In den folgenden Jahren wurde zwar weiter rund um die Galactose geforscht, aber erst am Anfang des 21. Jahrhunderts begann die Wissenschaft, sich wieder verstärkt mit der physiologischen Wirkung von Galactose zu beschäftigen. Erst nach und nach finden die positiven Forschungsergebnisse mittlerweile auch Anklang in den Medien und bei Ärzten und Therapeuten.

Zucker bestehen aus einer Kette aus mindestens 3 C-Atomen. Die häufigsten Zucker Glucose, Galactose und Mannose bestehen aus einer Kette von 6 C-Atomen, daher Hexosen. Die C-Atome sind mit Hydroxyl-(OH)-Gruppen verknüpft, was die Zucker wasserlöslich macht. D oder L bezieht sich auf die Stellung der OH-Gruppe am zweitletzten C-Atom, bei den Hexosen also am C5. Steht sie nach rechts (dextrum), wird sie mit D, steht sie nach links (laevum) wird sie mit L bezeichnet.